Der Achtinfame – Der Mutmacher

Der Achtinfame

Infam können die Menschen sein, doch sind sie es stets einmalig, nicht aber achtmalig. So entschied sich der Achtinfame achtfaltig, und nicht einfältig dazu, die Zahl ACHT zu seiner liebsten Zahl zu machen. Um ein Marmeladenbrot zu bestreichen, benötigte er stets acht Striche. Reiste er weit, so packte er seinen Koffer achtmal um. Auch unterschrieb er stets achtmal, das sah dann so aus als hätte er nur einen besonders dicken Stift gewählt, um Dokumente zu beglaubigen. Denn glauben konnte er sich stets, soweit er alles achtmal tat.
Auch bemühte er sich seit jeher acht Freundinnen zu seinem Freundeskreis zu zählen, und wenn eine ging, so kam eine andere dazu, denn es mussten schon acht sein. Vor einer Woche hatte er acht vollzählig, da kam eine andere Freundin hinzu. Doch der Achtinfame wusste was zu tun war. Immer. Und so weiß er es auch jetzt und tötet sie achtmal.

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Der Mutmacher

Der Mutmacher hat sein Gewerbe noch nicht eintragen können. Heutzutage sind die Behörden sehr streng.
Am Mut seiner Mitbürger feilt, schraubt und sägt er. Ist der Mut einmal fertiggestellt, so liegt es an ihm, ihn an den Mann oder an die Frau zu tragen. Denn Mut trägt nicht jeder. Mut steht nicht jedem.
Doch es ist mühsam Menschen zu finden, die bereit sind Geld für Mut auszugeben. Dabei fehlt es doch gerade an ihm, um den Mut zu erwerben. Die Menschen sind so dumm.
So stellt er sich an die dunklen Ecken, die hellen Gassen, die verstaubten Straßen und die vollen Märkte… all das für ein bisschen Einkommen mit dem ältesten Gewerbe der Welt.
Mut verkaufen.