Ein kleingepunkteter Mensch unterscheidet sich stark von seinem verwandten Bruder, dem kleinkarierten. Denn der Kleingepunktete ist ein Freigeist. Er mischt die Punkte ebenso wie deren Farben, denn er liebt die Muster, die sich von weitem ebenso erkennen lassen wie von nahem. Manchmal wirkt es wie eine Farbpalette, manchmal geht alles in einem über. Doch immer zeigt sich je näher man kommt, was das alles ausmacht: Punkte.
Die Punkte kamen schon sehr früh in sein Leben. Wo andere eine klare Linie verfolgten, verfolgte er stets Punkte. Die Momente seines Lebens kennt er anhand ihrer Punkte. Seine erste Freundin hatte sechs Sommersprossen, die von Sonnenstrahl zu Sonnenstrahl dicker und klarer wurden.
Seine Lehrerin in der 6b gab ihm stets die beste Punktzahl. Denn er strebte sie immer an. Doch sie unterschied sich von den anderen Lehrern an einem folgeschweren Tag. Sie gab ihm eine 1 mit Stern. Sterne aber hat er nie begriffen. Waren es nicht die Sterne von weit, die keine Sternform kannten? Waren sie nicht auch von Nahen schon längst vergangen und leuchteten nur, weil wir auf dem Erdball Punkte und Licht wahrnehmen können? So entschied er sich den Stern zu schwärzen und galt seitdem als Seltsamer. Denn mit Kleinkarierten kennt man sich aus, nicht aber mit Kleingepunkteten.