(nach Ingeborg Bachmann „Das dreißigste Jahr“)
Du bist eine neue Seite, darauf
schreibe ich das Wort:
Fügung.
Du stehst deine weiße Fläche,
auf der ich sicher versichere:
Neigung.
Du vergisst die Leerstellen nicht,
in denen ich schweige:
.
Wenn einer in ein neues Jahr geht,
so geht er hinein gebrochen.
Wochen brechen Knochen auf,
jede Woche bricht ein anderer.
So segnet die neue Zeit
den alten Menschen:
ich räche dich wie ich
einen Stern rächen würde:
zahm.
Die Blitze breche ich
auf dieser Fläche. Mit
einem Fuße lahm.
Die Toten beklage ich
ein Jahrhundert später.
Das Wetter reiße ich entzwei.
Die Gewitter lass ich übrig
und
spreche von jener höchsten Stund –
bevor ich in die Flammen steche
gezittert,
gezähmt –
dein Mund.