Die Schläfrige kann den Tag nur schwer ertragen. Kaum ist sie erwacht, ist sie auch schon von Müdigkeit geplagt. Mühsam öffnet sie ihre verklebten Augen und schließt sie beunruhigt wieder, als sie die Lichtstrahlen blenden. Es ist noch viel zu früh, sagt sie und dreht sich auf die andere Seite. Doch die Sonnenstrahlen kitzeln sie in der Nase und mit einem lauten Hatschi sitzt sie plötzlich aufrecht in ihrem Bett. Nun, dann wird sie aufstehen. Langsam hebt sie ihre müden Beine aus dem Bett, streckt sich gemächlich und gähnt. Aber erneut nickt sie auf der Bettkante sitzend ein. Kurz bevor sie herunterzufallen droht, öffnet sie ihre Lider. Sie schüttelt das Kissen auf und begibt sich schlurfenden Schrittes in den nebenan liegenden Frühstücksraum. Noch im Nachthemd gekleidet, sitzt sie nun zwischen all den anderen Gästen und schmiert sich ein Marmeladenbrot. Doch bereits als sie den ersten Bissen hinunterschluckt, überkommt sie der Schlaf. Erst als ihr Tischnachbar sie unsanft am Ärmel zupft und nach der Butter fragt, erhebt sie sich träge. Das Marmeladenbrot noch in der Hand, sucht sie mit schon geschlossenen Augen ihr Zimmer auf. Gerade noch rechtzeitig erreicht sie ihr Bett und sinkt erschöpft nieder.
Die Schläfrige
Veröffentlicht von
Dina
Dina H. wurde 1986 geboren. Sie lebt und arbeitet in Leipzig. Elias Canetti, Nikolai W. Gogol und Friederike Mayröcker liest sie am liebsten. Alle Beiträge von Dina anzeigen
Ich hoffe mit meiner ganzen zur Verfügung stehenden Energie, dass Sie morgen nicht die Beschriebene sind!